Molly und die Marathonläufer

Heute schloss sich mein Freund Werner zur Tour durch den Wald an und es ging etwas später als sonst auf die Piste. Gegen 13.30 Uhr erreichten wir den Wunsiedler Weiher, wo wir das Auto parkten und in Richtung Wellertal liefen. Schon zu Beginn war klar, dass heute irgendetwas anders ist als sonst. Mein Verdacht bestätigte sich bald, als wir an einer Waldhütte auf ein Paar trafen, dass gerade einen Biertisch aufbaute und darauf viele Becher mit Wasser platzierte… einige Meter weiter sah man dann schon die ersten Wegmarken, die auf einen Lauf hinwiesen.

Wir ließen uns davon nicht weiter iritieren und behielten die Richtung bei, als uns nach ca. 3 km zurückgelegter Strecke die ersten Läufer entgegen kamen. Ich nahm Molly also auf die Seite – wohlgemerkt ohne sie anzuleinen und befahl ihr Sitz zu machen und zu bleiben. Das haben wir ja in den letzten Monaten bestens trainiert und so saßen Werner, Molly und ich am Wegrand und sahen Dutzenden Läufern beim Vorbeihuschen zu. Molly wäre natürlich am liebsten mitgerannt, aber sie blieb ganz brav bei mir sitzen und starrte den vorbeiziehenden Läufern nur hinterher. Wieder mal ein Moment, wo ich sehr stolz auf meine kleine Dame war.

Zu allem Übel ist sie momentan auch noch heiss, so dass sie sowieso zeitweise sehr unruhig ist und die Nähe von Menschen sucht – umso erstaunlicher war ihre Gelassenheit. Einfach nur gut… das Wetter war recht bescheiden, die Lichtverhältnisse ebenso, daher sind dieses Mal nicht so viele gelungene Aufnahmen entstanden. Am Abend gab es dann noch Besuch von Simon, weil die Eltern Christian & Sandra mal schön essen gehen wollten und so hatte Molly dann gleich was zum hüten…

Der perfekte Auenwald

Und wieder bricht ein garantiert schönes und vor allem erholsames Wochenende an, denn auf der heutigen Heimfahrt habe ich mit Erika einen perfekten Auenwald entdeckt, der sicherlich eine gutes Habitat für Morcheln ist. Morgen geht es in Richtung der kleinen Ortschaften ausserhalb von Selb, bewaffnet mit Korb, Messer, Brotzeit und meinen zwei Damen und dann sehen wir mal, ob die Regenfälle der letzten Tage schon erste Wirkung gezeigt haben.

Der „Wald“ befindet sich entlang eines kleinen Flußlauf, umgeben von Wiesen und ich habe Eschen und Weiden beim Vorbeifahren ausgemacht – eigentlich die perfekte Grundlage für erfolgreiche Morchelfunde. Und sollten wir keine Morcheln finden, so haben wir zumindest viel Spass mit Molly, denn sie wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit den Flußlauf nutzen, um baden zu gehen.

In diesem Sinne wünsche ich allen ein schönes Wochenende – nutzt die Zeit mit der Familie und tankt Kraft, denn die nächste Arbeitswoche kommt bestimmt.

Molly wird qualifiziert ;-)

Es ist schon erstaunlich, welche Wirkung ein Bordercollie auf Menschen hat. Meine kleine Dame war ja heute mit im Unterricht, schön brav wie immer und selbst wenn manch einer versuchte, sie durch Pfiffe oder sonstige Lockrufe von ihrem Platz weg zu locken – es scheiterte

😉

Sie ist wirklich ein super folgsames Mädel, dass sich nicht irritieren und auch nicht durch Fremdkommandos aus der Ruhe bringen lässt. Natürlich meinte einer meiner Teilnehmer, sie wie durch mich voher demonstriert, mit einer Geste zum Bellen bringen zu können – weit gefehlt. Sie sah mich fragend an: was will der denn von mir? Und in einem ruhigen Moment, wo er nicht damit rechnete, sie aber meine Hand im Visier hatte, gab ich ihr dann das Zeichen und ihm rutschte das Herz vor Schreck in die Hosentasche, als ein kräftiges Wuff kam

😉

Zwischendurch schlief sie ganz gemütlich eine Runde in der Ecke, liess sich durch nichts stören und tankte Kraft. Ich habe Erika dann mal in der Küche besucht, wo sie mit Siebt- und Achtklässlern kochte und wir gingen zusammen in der Pause eine kleine Runde mit Molly. Mittags haben wir zusammen mit meiner Kollegin einen Ausflug in den nahen Park am Theresienstein gemacht und die letzten drei Stunden vergingen dann recht zügig.

Ich bin wirklich sehr stolz, wie brav und ruhig meine Borderdame trotz der vielen, vielen Leute war und man merkt ganz deutlich, wie innig die Beziehung zwischen uns beiden inzwischen ist. Die lange Touren durch die fränkischen Wälder, wo ich statt großer Worte viele Kommandos per Geste oder Pfiff gebe, zeigen in solchen Momenten ihre Wirkung, denn sie vertraut mir total. Das ist ein sehr erhebendes Gefühl und um nichts in dieser Welt werde ich meine Molly mehr hergeben.