Bei Pieper’s Teich…

Herrlichstes Wetter am Karfreitag, FREItag 😉

Erika, Molly und ich haben uns gegen Mittag auf den Weg nach Schirnding gemacht, um in den Wäldern, nahe des Hauses in dem ich aufwuchs, spazieren zu gehen. Es ist schon ein seltsames Gefühl, wenn man nach 25 Jahren an Orten unterwegs ist, die man als Kind Tag für Tag aufsuchte. Es kommen Erinnerungen an Momente hoch, die man ganz tief in seinem Gehirn abgelegt hat. So war es auch, als ich mit Erika seitlich in einen Waldabschnitt ging, in dem unser Kletterbaum, eine hochgewachsene Buche, stand und ich habe sie wirklich wiedergefunden. Es hat sich nichts verändert und selbst die von uns eingeritzten Buchstaben sind noch zu sehen, auch wenn sie nun in unerreichbarer Höhe sind.

Molly hat momentan wunde Hinterpfoten, aber natürlich stört das einen Border nicht. Sie tobte wieder wie eine Verrückte herum und wir mussten sie immer wieder bremsen. Aber es war eine wundervolle Tour bei mildem Wetter, strahlendem Sonnenschein und angenehmer Luft.

Die schönsten Aufnahmen des heutigen Ausflugs…

Die Jägerin

Der heutige Ausflug mit Molly hatte es in sich und barg einige Überraschungen. Wir gingen gegen 13.45 Uhr los und für heute war ein Querfeldein-Marsch abseits der Wege angedacht. Wir liefen am Eingang des Wellertals los, kreuz und quer durch den Wald, immer in Richtung Wunsiedler Weiher.

Auf einem Querweg angekommen schlugen wir den Weg links ein und ich erkannte, dass wir uns einem Teich nähern, den ich bereits durch eine Pilztour vor zwei Jahren kenne. Also, weil ich ja weiss, wie meine Molly tickt, sehr wachsam und aufmerksam den Berg hinab und der Teich ist bereits zu sehen… noch zugefroren, aber die Eisschicht sicher nicht mehr sonderlich stabil. Deswegen befahl ich Molly in meine Nähe, damit sie gar nicht erst auf die Idee kommt, sich ins Wasser zu wagen. So weit, so gut – oder auch nicht.

Plötzlich interessierte sie kein Kommando mehr, sie schiesst zielstrebig in Richtung Teich los und kein Pfiff wird mehr beachtet.

Ich also schnellen Schrittes hinterher, weil direkt neben dem Teich sehr sumpfiges, überflutetes Gelände ist, dass für einen Hund durchaus Gefahren birgt. Es dauerte keine zehn Sekunden, als plötzlich ein Rehbock aus dem Gebüsch springt, Molly hinterher und er in hastigem Tempo einen steilen Hang hinauf. Von Molly sah ich erst mal gar nichts mehr, keine Reaktion auf meine Rufe und Pfiffe! Also die Kamera und Handy abgelegt, weil ich mich schon durch den Sumpf waten sah. Weitere Rufe und Pfiffe. Nichts! Und plötzlich kommt sie den Berg heruntergesprintet, als wenn gar nichts gewesen wäre und wirft mir einen Blick a la „Was guckst du denn so? Ist doch nix passiert!“ zu 😀

Naja, wirklich geschimpft habe ich nicht mit ihr, aber ein „BÖSES MÄDCHEN!“ erntete sie schon und sie schämte sich auch – das kann man ihr nämlich ansehen, wenn sie dann mit hängendem Kopf und großen, braunen Hundeaugen in Richtung Herrchen guckt.

Zum Glück ist nichts passiert, ausser meinem Puls, der auf 180 war. Insgesamt liefen wir gute zwei Stunden, machten noch einen Abstecher auf einen Weg, den wir bisher mieden, kamen an einem Teich raus, den sie letztes Jahr zum Baden nutzte und machten uns dann auf den Heimweg. Das Wetter war sehr wechselhaft: Sonne, Regen, Sonne, Regen mit Hagel, Sonne, Regenschauer, Sonne – schönstes Aprilwetter, aber absolut erholsam, wie man auch hier erkennen kann…

Hier nun die schönsten Bilder des heutigen Tages. Vom Rehbock konnte ich im Eifer des Gefechts leider kein Foto schiessen, denn er war schneller als mein Auslöser und ausser einem bewaldeten Hang war nichts auf der Aufnahme zu sehen.

Erster Frühlingstag im Nebel

Schon um 11.30 Uhr ging es raus in den Wald, auch wenn das Regenwetter hier in Selb nicht gerade sehr einladend war. Meiner Prognose entsprechend sah es aber in Schirnding schon ganz anders aus und die milde, leicht neblige Luft war sehr angenehm. Mittlerweile sind die Wege größtenteils von Schnee und Eis befreit, nur an den durch die Höhenlage bedingten kühleren Stellen lässt die Kraft der Sonne noch auf sich warten.

Überall taut es jetzt, die Gräben füllen sich und Molly war begeistert, endlich mal wieder im Wasser toben zu können. Man merkt ihr an, dass sie sich in ihre „Kindheit“ (das erste Lebensjahr) zurückversetzt fühlt und es sichtlich genießt, in den Wäldern rund um den Buchbrunnen mit uns herumtoben zu können. Ich kann es aber auch schon nicht mehr abwarten, bis endlich der Frühling mit geballter Kraft hier Einzug hält, die letzten Schneeflächen dahinschmelzen und wenige Wochen später die ersten Pilze aus dem Boden spriesen.

Unser Weg führte einmal rund herum im Kreis und nach ca. 75 Minuten kamen wir wieder am Parkplatz an, wo unser Auto stand. Bedingt durch die nebligen Lichtverhältnisse war das Fotografieren heute eine ganz besondere Herausforderung, aber einige Fotos sind trotzdem ganz gut gelungen. Hier eine Auswahl vom Tage…