Verregneter Muttertag

Irgendwie konnte sich das Wetter heute nicht so recht entscheiden. Mal Sonnenschein, dann wieder bewölkter Himmel, dann wieder Sonnenschein – aber wen stört das schon. Uns jedenfalls nicht und deshalb ging es heute in die nahegelegenen Wälder entlang des Langen Teichs.

Die Holzarbeiter waren in den letzten Monaten sehr fleissig, was ich ja schon in einem vorangegangen Winterartikel beschrieb, doch das Ausmaß war zu der Zeit noch nicht so deutlich sichtbar wie jetzt, wo der Schnee weg ist. Selbst wenn es mich ein wenig traurig stimmt, weil dort sehr gute Schwammergründe waren, lasse ich mich davon nicht weiter beeindrucken, weil ich in weiser Voraussicht schon neue Plätze ausgekundschaftet habe.

Erika, Molly und ich liefen auf bekannten Wegen, als das erste Donnergrollen zu vernehmen war und die Überlegung war: umkehren. Trotzdem ging es noch weiter, während der Himmel sich immer mehr verdunkelte und schon fielen die ersten Tropfen. Das war dann auch der Punkt, wo wir uns wieder auf den Rückweg machten. Molly störte der prasselnde Regen nicht, denn da macht das Toben im Wald gleich doppelt so viel Spass.

Wie auch schon gestern waren die Lichtverhältnisse nicht wirklich gut, so dass es nur wenige Gelegenheiten für Fotos gab.

Der perfekte Auenwald

Und wieder bricht ein garantiert schönes und vor allem erholsames Wochenende an, denn auf der heutigen Heimfahrt habe ich mit Erika einen perfekten Auenwald entdeckt, der sicherlich eine gutes Habitat für Morcheln ist. Morgen geht es in Richtung der kleinen Ortschaften ausserhalb von Selb, bewaffnet mit Korb, Messer, Brotzeit und meinen zwei Damen und dann sehen wir mal, ob die Regenfälle der letzten Tage schon erste Wirkung gezeigt haben.

Der „Wald“ befindet sich entlang eines kleinen Flußlauf, umgeben von Wiesen und ich habe Eschen und Weiden beim Vorbeifahren ausgemacht – eigentlich die perfekte Grundlage für erfolgreiche Morchelfunde. Und sollten wir keine Morcheln finden, so haben wir zumindest viel Spass mit Molly, denn sie wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit den Flußlauf nutzen, um baden zu gehen.

In diesem Sinne wünsche ich allen ein schönes Wochenende – nutzt die Zeit mit der Familie und tankt Kraft, denn die nächste Arbeitswoche kommt bestimmt.

Molly wird qualifiziert ;-)

Es ist schon erstaunlich, welche Wirkung ein Bordercollie auf Menschen hat. Meine kleine Dame war ja heute mit im Unterricht, schön brav wie immer und selbst wenn manch einer versuchte, sie durch Pfiffe oder sonstige Lockrufe von ihrem Platz weg zu locken – es scheiterte

😉

Sie ist wirklich ein super folgsames Mädel, dass sich nicht irritieren und auch nicht durch Fremdkommandos aus der Ruhe bringen lässt. Natürlich meinte einer meiner Teilnehmer, sie wie durch mich voher demonstriert, mit einer Geste zum Bellen bringen zu können – weit gefehlt. Sie sah mich fragend an: was will der denn von mir? Und in einem ruhigen Moment, wo er nicht damit rechnete, sie aber meine Hand im Visier hatte, gab ich ihr dann das Zeichen und ihm rutschte das Herz vor Schreck in die Hosentasche, als ein kräftiges Wuff kam

😉

Zwischendurch schlief sie ganz gemütlich eine Runde in der Ecke, liess sich durch nichts stören und tankte Kraft. Ich habe Erika dann mal in der Küche besucht, wo sie mit Siebt- und Achtklässlern kochte und wir gingen zusammen in der Pause eine kleine Runde mit Molly. Mittags haben wir zusammen mit meiner Kollegin einen Ausflug in den nahen Park am Theresienstein gemacht und die letzten drei Stunden vergingen dann recht zügig.

Ich bin wirklich sehr stolz, wie brav und ruhig meine Borderdame trotz der vielen, vielen Leute war und man merkt ganz deutlich, wie innig die Beziehung zwischen uns beiden inzwischen ist. Die lange Touren durch die fränkischen Wälder, wo ich statt großer Worte viele Kommandos per Geste oder Pfiff gebe, zeigen in solchen Momenten ihre Wirkung, denn sie vertraut mir total. Das ist ein sehr erhebendes Gefühl und um nichts in dieser Welt werde ich meine Molly mehr hergeben.